Nausicaä aus dem Tal der Winde

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Am Ende war Nausicaä...
Ghiblis allererstes Projekt hat es endlich in den Deutschsprachigen Raum geschafft. Die UFA hatte übrigens schon vor 20 Jahren einen Deutschen Dub in der um 30 Minuten geschnittenen Fassung unter dem katastrophalen Titel "Starwarriors veröffentlicht.
Diese Todsünde macht die UFA jetzt mit einer schönen numerierten Soft-Cover Edition wieder gut (von der grandiosen, teuren und vor allem japanischen DVD Fassung reden wir lieber nicht)

Geschichte


Als Myazaki keine Arbeit hatte begann er den Manga "Nausicaä" den er erst in den 90ern abschloss. In dem Maße in dem seine Filme kinderfreundlicher wurden, wurde der "Nausicaä"-Comic blutrünstiger und zu einem Epos, das beinahe die Ausmaße einer homerischen Odyssee (Nausicaa ist übrigens der Name der Phäaken-Prinzessin die den gestrandeten Odysseus im sechsten Buch der Odyssee am Strand aufliest) annimmt.

Bei der Festlegung des Drehbuchs waren allerdings erst 3 von 7 Bänden des Mangas fertig, so musste (wie auch bei AKIRA) die Geschichte einer Umformungs/Entschlankungs-Kur unterzogen werden, die vom eigentlichen Hauptstrang nicht mehr als eine Ahnung zurücklässt, was einen als Kenner aller Bände der Serie mit einem "so wie der Herr der Ringe-Zeichentrickfilm"-Gefühl zurücklässt. Trotzdem bleibt viel von der Thematik erhalten und die Dramaturgie kommt eigentlich nicht schlecht rüber.

Die Erde ist "verschimmelt" ein riesiges Pilzmeer überwuchert die Welt, Die Sporen sind so schädlich das man nur mit speziellen Filtermasken in diesen Meeren überleben kann. Nausicaä ist die Prinzessin eines kleinen Zwergstaats mit dem Namen "Tal der Winde" der am Rande dieses Meers ganz gut zurecht kommt, doch dann kommt der Krieg. Während im Manga das Tal der Winde in einem Bündnis mit dem Fürstentum Torumekia steht und dieses Reich in einen sinnlosen Krieg begleiten muss, so wird das Tal im Film von der torumekianischen Streitkräften eingenommen und versklavt weil diese alle bewohnbar gebliebenen Reiche einen wollen. So fällt im Film kein einziges Mal die erwähnung des Priesterstaats Doruk, Torumekias großen Gegenspieler. Nausicaä versucht nun im Film so friedlich wie möglich ihr Land zu Befreien, während sie im Manga tief ins Reich Doruk eindringt. Die große Katastrophe bahnt sich in beiden Versionen der Geschichte durch die Züchtung eines riesigen Wesens an, das die Welt durch eine Umweltkatastrophe im Krieg, der die "Sieben Tage des Feuers" genannt wird verwüstete.
Das Ende des Films ist eine engere Version der letzten Seiten von Band 3 in dem eine riesige Armee von Omus (riesige Insektenraupen die das Meer der Fäulnis hegen und Pfelgen) blind vor Wut sich in Richtung Tal der Winde wälzt.

Das Ende wird hier natürlich nicht verraten nur soviel dass es sich trotz seiner sehr stark modifizierten Geschichte lohnt diesen Film zu sehen.

Ein absoluter Meilenstein des Animes der es ohne großes Budget schaffte neue Maßstäbe in Sachen Animation zu setzten, einzig die noch nicht ausgereifte Musik von Joe Hisashi nervt durch ihren "minimalistischen 80er Jahre Touch" manchmal zeigt aber schon ganz deutlich das Hisashi einmal zu orchestralen Großtaten wie "Spirited away" und "Howl's Moving Castle" fähig dsein wird.



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  1 Beitrag von Michael Brunner, ø-Bewertung: 6 Sterne